Wer in Deutschland ein Geschäftskonto eröffnen will, muss eine Schufa-Auskunft vorlegen. Mit Ihrer Schufa-Auskunft weisen Sie nach, dass Ihre finanziellen Verhältnisse geordnet und Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen aus Krediten und Darlehen ordnungsgemäß nachgekommen sind. Dennoch kann es Gründe geben, die für ein Geschäftskonto ohne Schufa-Abfrage sprechen. Die Zahl der Banken mit schufafreien Geschäftskonten ist überschaubar. Trotzdem lohnt es sich, das Angebot mit den Konditionen genau zu prüfen.
Grundgebühr bei monatlicher Zahlung: 11 € (13,09 € mit MwSt.)
Mit der Schufa-Abfrage prüft die Bank die Bonität des Kontoinhabers. In der Schufa sind alle Geschäftsvorfälle hinterlegt, die mit Krediten und Darlehen in Verbindung stehen. Die Verträge sind eingetragen, ausgeglichene Verpflichtungen sind ebenfalls dokumentiert. Vor allem aber steht in der Schufa, wenn Sie Ihrer Zahlungsverpflichtung nicht nachgekommen sind und deshalb ein Mahn- oder Vollstreckungsbescheid gegen Sie erhoben wurde. Für die Bank ist das ein Anzeichen, dass Sie finanziell nicht in der Lage sind, Ihre Schulden zu bezahlen. Ist das der Fall, ist eine Bank nicht verpflichtet, ein Geschäftskonto für Sie zu eröffnen und zu führen. In solchen Fällen kann ein Konto ohne Schufa-Abfrage eine Alternative sein, denn als Selbstständiger sind Sie in der Regel darauf angewiesen, bargeldlose Geldtransaktionen mit Ihren Geschäftspartnern durchzuführen.
Jede kontoführende Bank prüft die Bonität von Selbstständigen sehr detailliert, bevor sie das Konto eröffnet. Bevor Sie Ihr Geschäftskonto ohne Schufa-Abfrage bei der Bank beantragen, sollten Sie sich also auf einen längeren Genehmigungs- und Prüfungsprozess einstellen. Vor allem bei Gründern achtet die Bank voraussichtlich penibel darauf, dass die finanziellen Verhältnisse transparent sind und die Kreditwürdigkeit in Ordnung ist. Im Idealfall versuchen Sie, vor der Kontoeröffnung, die Ursachen für Ihre schwache Bonität zu beseitigen. Bis es so weit ist und Sie ein normales Geschäftskonto eröffnen können, bietet sich ein Konto ohne Schufa-Abfrage an.
Zu beachten ist außerdem, dass die für Ihr Unternehmen gewählte Rechtsform einen Einfluss auf die Bonitätsprüfung haben kann. Wenn Sie das Konto als Freiberufler und als natürliche Person eröffnen, wird Ihre persönliche Kreditwürdigkeit untersucht. Ein Schufa-Eintrag hat dann meist negative Auswirkungen. Gründen Sie eine Kapitalgesellschaft wie eine Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt, wird die Bonität Ihrer Firma als juristische Person geprüft. Ihr persönlicher Schufa-Eintrag ist dann unter Umständen weniger bedeutend.
Für manche Gewerbeformen gibt es eine gesetzliche Pflicht zur Führung eines Geschäftskontos. Selbstständige und Freiberufler haben stattdessen die Wahl, ob sie lieber ein privates oder geschäftliches Konto für Ihren Zahlungsverkehr nutzen wollen.
Über ein Geschäftskonto ohne Schufa-Abfrage ist die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs gesichert. Das heißt, dass Zahlungsein- und Ausgänge sowie Überweisungen und Lastschriften durchgeführt werden können. Die Abhebung von Bargeld am Automaten oder in der Bankfiliale ist ebenfalls möglich. Die Höhe der Verfügungen kann pro Tag oder Woche eingeschränkt sein, sodass Sie Überweisungen nur bis zu einer bestimmten Höhe veranlassen können.
Für schufafreie Geschäftskonten wird in der Regel keine Kreditlinie eingeräumt. Das heißt, dass Sie Ihr Konto nicht überziehen können. Um Rechnungen zu bezahlen und Überweisungen zu tätigen, muss also ein Guthaben auf dem Geschäftskonto vorhanden sein. Eine Kreditkarte kann häufig ausgestellt werden. Allerdings wird auch sie nicht auf der Basis einer Kreditlinie geführt. Es handelt sich üblicherweise um Prepaidkarten, die vor der Bezahlung mit einem Guthaben aufgeladen werden. Trotz dieser Einschränkungen sind Geschäftskonten ohne Schufa-Abfrage dazu geeignet, die wichtigsten Geschäftsvorfälle wie die bargeldlose Ein- und Auszahlung abzuwickeln.
Kosten und Gebühren. Das kann auch bei Geschäftskonten ohne Schufa-Abfrage der Fall sein. Hier ist es empfehlenswert, sich bereits vorab über die möglichen Gebühren und Kosten zu informieren.
Kosten und Gebühren können auf Sie zukommen:
- Kontoführungsgebühren (entweder pro Monat oder Jahr)
- Girokarte
- beleglosen Überweisungen
- Bereitstellung von Kontoauszügen
- Abhebung von Bargeld
- Einzahlung von Bargeld
- Auslandsnutzung von Karten
- Aktivierung des Kontos
Außerdem sollten Sie darauf gefasst sein, dass die Kontoführungsgebühr für Ihr schufafreies Konto höher ausfällt. Bei dieser erhöhten Gebühr handelt es sich letztlich um eine Art „Strafzins“, die die Bank für Kunden mit schwacher Bonität erhebt. Positiv ist bei einem schufafreien Konto, dass üblicherweise kein Dispositionskredit oder ein Überziehungsrahmen eingeräumt wird. Somit ersparen Sie sich die Zinszahlung für den beanspruchten Kreditrahmen.
Konditionen der Banken vergleichen. Allerdings gibt es nur wenige Banken, die ein schufafreies Konto anbieten. Ihre Auswahl ist also nicht so umfassend wie bei Geschäftskonten mit Schufa-Abfrage.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), um sichere Transaktionen zu gewährleisten. Mit der 2FA wird ein Identifizierungscode an ein von Ihnen festgelegtes und bestätigtes Zweitgerät gesendet. Erst, wenn Sie diesen bestätigen, wird die Überweisung ausgeführt.
Zusatzleistungen sind ein Weg, sich von anderen Anbietern abzuheben und machen Ihnen als Kunde gleichzeitig das Leben leichter. Deshalb sollte immer auf diese Option geachtet werden.
Folgende Zusatzleistungen können für Sie interessant sein:
- Rechnungssoftware
- Buchhaltungsfunktion
- Rabatte für Neukunden
- Finanz- oder Planungstools
- Offene API
- Kombination mit externen Apps
- Bonusprogramme
Austauschmöglichkeiten mit anderen Kunden.
Bevor Sie als Selbstständiger ein Konto eröffnen können, müssen Sie einige Unterlagen einreichen. Dazu gehören in der Regel die letzten Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen oder Einnahme-Überschuss-Rechnungen. Auch die Steuerbescheide der letzten Jahre sind häufig vorzulegen. Hinzu kommen je nach Bank Betriebsaufstellungen und ein Businessplan. Eine Schufa-Auskunft ist bei einem schufafreien Konto nicht zwingend erforderlich.
Den Antrag auf Kontoeröffnung stellen Sie je nach Bank entweder online oder persönlich in der Filiale. Bevor Sie das Konto eröffnen, lohnt sich übrigens ein Vergleich der Konditionen. Auch wenn es nur eine überschaubare Anzahl an Banken mit schufafreien Konten gibt, sollten Sie die Gebühren und die Konditionen im Detail prüfen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.
Bei der Eröffnung eines Geschäftskontos ohne Schufa gibt es einiges zu beachten. Daher haben wir Ihnen die gängigsten Vor- und Nachteile aufgelistet, um eine Übersicht zu verschaffen.
- Es wird keine Schufa Abfrage von der Bank gefordert oder negative Einträge dürfen vorhanden sein
- Das Konto ohne Schufa ist auf Geschäftskunden spezialisiert
- Kontoeröffnung erfolgt meistens unkompliziert und schnell online
- Interessante Zusatzleistungen speziell für Freiberufler oder Unternehmen oft inkludiert
- Einfache und übersichtliche Abwicklung von geschäftlichen Transaktionen
- Kontoüberziehung bzw. Kontokorrentkredite meistens nicht möglich
- Abstriche beim Kundenservice
- Prepaid-Kreditkarte anstatt eines regulären Modells
- Keine Girokarte
- Kein Filialservice und keine eigenen Geldautomaten → Bargeldbezug kann erschwert oder teuer werden
- Keine Scheckeinreichungen möglich
Redaktionstipp: Unsere Top 2 Geschäftskonten ohne Schufa
Unsere Empfehlung für Unternehmen (GmbH, UG, AG, GbR, OHG, KG oder PartG), die schnell und einfach ein Geschäftskonto ohne Bonitätsprüfung eröffnen wollen, ist Qonto. Mit Qonto bietet sich Ihnen maximale Flexibilität, dank der drei verfügbaren Pläne: Advanced, Premium und Ultimate. Während Ultimate auf größere Unternehmen spezialisiert ist, die das Geschäftskonto speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten haben wollen, richten sich die Advanced- und Premiumpläne vorwiegend an Unternehmen in der Gründungsphase.
- mindestens zwei VISA-Kreditkarten inklusive
- kein Mindestgeldeingang notwendig
- Möglichkeit zur Eröffnung von Unterkonten
- Bargeldabhebung möglich
- App für mobiles Banking
- kurzfristige Kredite
- kein Dispositionskredit
- kostenlose Kontoführung nicht mehr möglich
- keine beleghaften Buchungen
- Einzahlen von Bargeld nicht möglich
Wer als Freiberufler oder Selbstständiger ein eigenes Geschäftskonto ohne Schufa-Abfrage eröffnen will, erledigt dies am besten bei Kontist. Der Standardtarif von Kontist ermöglicht kostenlose Kontoführung und berechnet keine Gebühr für die Kontoeröffnung. Auch ein Argument, das für Kontist spricht: Beleglose Buchungen sind unbegrenzt kostenfrei möglich. Als einziges von uns geprüftes Konto verfügt Kontist über einen Überziehungsrahmen bis 5.000 €. Eine Buchungssoftware, die sich um Einkommenssteuer und Umsatzsteuer kümmert, ist ebenfalls enthalten.
- Dispositionskredit möglich (11 %, 500 – 5.000 €)
- vollwertiges SEPA Konto mit deutscher IBAN
- kostenlose Kontoführung
- kostenlose beleglose Buchungen
- schnelle Kontoeröffnung
- nur für Einzelpersonen geeignet
- Bargeldeinzahlung nicht möglich
- Bei Kontist Free nur virtuelle Mastercard
- beleghafte Buchungen nicht möglich
Wenn die Eröffnung eines Geschäftskontos mit Schufa-Abfrage für Sie nicht infrage kommt, bleibt nur die Alternative des schufafreien Kontos. Der große Vorteil dieser Konten besteht darin, dass Sie bei der Beantragung des Kontos keinen Auszug aus der Schufa vorlegen müssen. Vor allem negative Eintragungen in der Schufa könnten die Kontoeröffnung verhindern. Allerdings wird für diese Konten meist kein Überziehungsrahmen eingerichtet. Außerdem wird lediglich eine Kreditkarte auf Guthabenbasis vergeben. Damit schützt die Bank auch den Kontoinhaber vor unüberlegten Ausgaben, die seine finanzielle Situation weiter verschärfen könnten.
Häufige Fragen
Schufa ist eine Abkürzung für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Kurz gesagt ist die Schufa eine Wirtschaftsauskunftei, die Daten über die Bonität ihrer Kunden sammelt und an Dritte, z. B. Gläubiger und Unternehmen, weitergibt. Die Kreditwürdigkeit gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kreditnehmer den Kredit vollständig und pünktlich zurückzahlen kann. Die Schufa-Auskunft muss meistens vom Kreditnehmer angefordert werden und ist kostenpflichtig.
Keine Sorge – eine zu spät bezahlte Rechnung oder eine überfällige Kreditrate führt nicht direkt zu einem negativen Schufa-Eintrag. Es gibt verschiedene Kriterien, die alle erfüllt werden müssen, bevor es zu einem negativen Eintrag kommt.
- Mindestens zwei schriftliche Mahnungen an den Schuldner
- Die Mahnungen müssen in einem vierwöchigen Abstand erfolgen
- In einem der Mahnbriefe muss der negative Schufa-Eintrag angekündigt werden
- Die Forderung ist bisher nicht beglichen worden
Aber nicht nur unbezahlte Rechnungen führen zu negativen Schufaeinträgen. Die Einleitung eines Inkassoverfahrens, Anmeldung von Privatinsolvenz, ein Eintrag ins Schuldnerregister sowie die Kündigung eines Kredites durch die Bank wegen unbezahlter Raten können ebenfalls Gründe für einen Eintrag bei der Schufa sein.
Wenn Ihre Schufa-Auskunft negative Einträge enthält, beeinträchtigt dies Ihre Bonität. Jede seriöse Bank setzt allerdings einen Bonitätscheck voraus, bevor sie ein Konto eröffnen oder einen Kredit aufnehmen können. Die Grenzen für eine nicht ausreichende Bonität sind dabei sehr hoch gesteckt – oft reicht bereits ein negativer Eintrag aus, um sie von der Schufa als nicht kreditwürdig einstufen zu lassen. Für das Eröffnen eines Geschäftskontos kann das schnell zu einem großen Problem werden. Hier kommt das Geschäftskonto ohne Schufa ins Spiel – denn damit löst sich das Problem der fehlenden Kreditwürdigkeit in Luft auf. Sie benötigen für die Kontoeröffnung keinen Bonitätsnachweis, dafür stehen Ihnen natürlich aber auch weniger Möglichkeiten zur Verfügung als bei einem regulären Geschäftskonto. Geschäftskonten ohne Bonitätscheck werden nur von Onlinebanken oder Fintechs angeboten und die Auswahl ist beschränkt. Dennoch gibt es mittlerweile genügend Anbieter, sodass Sie in Ruhe vergleichen und das für Sie passende Angebot ermitteln können.
Bevor Sie ein Geschäftskonto eröffnen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Rechtsform hat mein Unternehmen?
- Kosten kommen auf mich zu oder wie groß ist mein Budget für die Kontoführung?
- Bargeldeinnahmen und kann ich diese einzahlen?
- Fremdwährung vornehmen?
- Kredit möglich, damit das Wachstum meines Unternehmens nicht durch fehlendes Budget beeinträchtigt wird?
- Zusatzleistungen bietet mir der Anbieter?
Diese Fragen sind wichtige Anhaltspunkte, anhand derer Sie vergleichen können.
Prinzipiell kann das jede Person, die ein Unternehmen führt oder selbstständig ist. Zu Geschäftskunden zählen unter anderem Freiberufler, Unternehmen wie eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), eine Unternehmergesellschaft (UG), Aktiengesellschaft (AG), Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), offene Handelsgesellschaft (OHG), Kommanditgesellschaft (KG) oder Partnerschaftsgesellschaft (PartG). Achten Sie darauf, dass Ihr Anbieter auch wirklich ein Konto für Ihren Unternehmenstyp bereitstellt – bei Kontist zum Beispiel können nur Einzelunternehmer ein Konto eröffnen.
Das gestaltet sich bei den meisten Anbietern etwas schwierig. Da bonitätsunabhängige Geschäftskonten nur von Onlinebanken und Fintechs angeboten werden, ist keine physische Bank vorhanden. Bargeldeinzahlungen sind daher bei manchen Anbietern überhaupt nicht möglich. Falls Ihre Bank diese Option anbietet, erfolgt die Einzahlung über Fremdbanken. Das kostet Sie allerdings pro Einzahlung eine Gebühr, die oft zwischen fünf und sechs Euro liegt. Wenn Sie also regelmäßige Bareinkünfte haben und diese einzahlen wollen, sollten Sie spezifisch darauf achten, dass Ihre ausgewählte Bank diese Option anbietet und welche Gebühr erhoben wird.
Die Eröffnung läuft direkt über die Website des Anbieters. Folgende Unterlagen sollten Sie auf jeden Fall parat haben: Eine Bestätigung über die Gewerbeanmeldung, Ihre Steuernummer, Nachweis über einen Firmensitz, Handelsregisterauszug, Gründungsbeschlussfassung, Erklärung zum Geldwäschegesetz. Welche Unterlagen Sie genau vorlegen müssen, kommt darauf an, ob Sie selbstständig sind oder einem Unternehmen angehören.
Wenn Sie das Geschäftskonto nicht mehr benötigen oder einen Anbieterwechsel vollziehen wollen, führt nichts um die Kündigung herum. Diese muss in jedem Fall schriftlich erfolgen. Die schriftliche Kündigung muss die relevanten Informationen zum Unternehmen und Vertragsteilnehmer enthalten. Falls das Geschäftskonto auf mehrere Beteiligte läuft, müssen alle in der Kündigung aufgeführt werden und diese auch unterschreiben. Die meisten Anbieter haben dafür vorgefertigte Kündigungsformulare, die Sie auf deren Website finden. Bei Onlinebanken mit integrierter App ist es manchmal auch möglich, über die App zu kündigen.